1521 | 2.0 : 4.0 | SV Günnigfeld 2 | 1633 | ||
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1
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1667
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0 – 1
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1776
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2
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1570
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1 – 0
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1692
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3
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1569
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1 – 0
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1672
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4
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1497
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0 – 1
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1497
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5
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1303
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0 – 1
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1522
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6
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0 – 1
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1637
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Bericht von Robin Wüllner
Nachdem wir beim letzten Mannschaftskampf nichts Zählbares erzielen konnten, war ähnliches gegen den Tabellenführer aus Günnigfeld zu erwarten. Allerdings hätten wir fast ein Mannschaftsremis erzielt.
Zunächst mal startete der Mannschaftskampf denkbar schlecht mit zwei schnellen Verlustpartien. Daniel nahm in seiner italienischen Eröffnung das Gambit auf f5 seines Gegners an und fand nicht die beste Verteidigung für den Gegenangriff. Nachdem sein Gegner einen Turm gewonnen hatte, versuchte er noch irgendwie Kompensation zu erhalten, aber das gab die Stellung nicht her, sodass Daniel die Fahne hisste. Matthias wählte in seiner Partie die Indische-Verteidigung, wobei er schon früh mit seiner Dame zum Angriff überging. Er nahm einen ungedeckten Bauern, aber sein Gegner kannte hier die Theorie besser. Zwar hatte Matthias dann kurz zwei Bauern mehr, aber die schlechtere Entwicklung und seine Dame hatte kaum Rückzugsmöglichkeiten. So musste er sie wenig später für einen Turm hergeben und stand nun seinerseits einem Angriff gegenüber, der dann noch eine Figur kostete. Das brachte dann Matthias zur Aufgabe. Raphael spielte gegen eine Französische-Verteidigung und verlor durch ein Ablenkungsmotiv einen Zentrumsbauern. Das hinderte ihn aber nicht daran, weiter aktiv zu spielen. Da sein Gegner aber gute Verteidigungszüge fand, wurden einige Figuren getauscht und die Stellung verbesserte sich nicht wirklich. Der Angriff am Damenflügel verpuffte und es kostete nur einen weiteren Bauern. Daraufhin tauschte Raphaels Gegner alle Schwerfiguren, sodass das Endspiel klar für ihn gewonnen war.
Auch ich bekam es mit einer Französischen-Verteidigung zu tun, hatte aber früh einen starken Springer auf e5 platziert, der nur schwer zu vertreiben sein würde. Mit dem Blick auf die anderen Partien entschied ich mich, alles auf eine Karte zu setzen, damit uns noch die Chance auf ein 3:3 blieb. Ich opferte am Königsflügel einen Turm, was mein Gegner hätte verteidigen müssen, denn nun hätte ich mindestens ein besseres Endspiel bekommen. Da er aber meine Mattvarianten nicht gänzlich sah, vermied er es die Dame für die Türme zu tauschen und wollte mit dem König fliehen, was aber nicht mehr möglich war. Robin U. bekam ein Londoner System serviert und konnte in der Eröffnung einen Bauern gewinnen. Dieser Vorteil reichte ihm aus, um die Damen zu tauschen und in ein Endspiel mit zwei Türmen und einem Springer überzugehen. Hier opferte er einen Turm für einen Springer und Bauern, um sich am Königsflügel einen unaufhaltbaren Angriff zu kreieren. Dann wurde es zum Schluss dramatisch, da Robin S. auch in der frühen Phase seiner Partie einen Bauern gewonnen hatte und so im Endspiel auf Gewinn stand. Robin hatte Springer und Turm gegen Läufer und Turm und fünf zu vier Bauern. Die Analyse zeigt, dass Robin über vier Stunden lang sehr gute Züge fand, insbesondere vom 30. bis zum 49. und man beim Beobachten manchmal wichtige Feinheiten in Stellungen übersieht. Der 50. Zug aber sollte Robin zum Verhängnis werden, da er eine wichtige Taktik nicht komplett berechnet hatte. Nach einem Schach blockierte er die Grundreihe mit dem König (um einer Fesselung aus dem Weg zu gehen) und sein Gegner nutzte ein Läuferopfer um einen uneinholbaren Freibauern zu bekommen und die Partie noch zu drehen.
Nach dieser Enttäuschung bleiben uns noch zwei Runden (einmal beim Bochumer SV, dann zu Hause gegen Hattingen) um nicht noch nach unten abzurutschen und einen guten Platz im Mittelfeld zu erreichen.